Zukunft gestalten: Techniker-Projekte der Oberstufe am Berufskolleg Hattingen beeindrucken mit Innovationskraft und Praxisnähe

Die Oberstufe der Fachschule für Maschinenbautechnik am Berufskolleg Hattingen hat im Rahmen einer Präsentation im Forum ihre diesjährigen Projektarbeiten vorgestellt. Die Projektphase, die über sechs Monate intensiver Teamarbeit umfasst, ist ein zentraler Bestandteil der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker und bildet die Brücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung. Zwei ausgewählte Projekte zeigten dabei eindrucksvoll, wie engagiert, praxisnah und innovativ unsere Studierenden arbeiten.

Projekt 1: Entwicklung eines adaptiven Luftfahrwerks für ein fahrerloses Transportfahrzeug (FTF)
 
In Kooperation mit dem renommierten Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) entwickelte Team 1 ein neuartiges Luftfahrwerk für ein hochdynamisches, omnidirektionales fahrerloses Transportfahrzeug. Diese Art von Fahrzeug wird in modernen Logistikzentren, beispielsweise an Flughäfen oder in Paketverteilzentren, für hochflexible und autonome Sortier- und Transportaufgaben eingesetzt.
 
Bisherige Fahrwerkssysteme konnten den steigenden Dynamikanforderungen solcher FTFs nicht ausreichend gerecht werden. Die Projektgruppe entwarf daher ein adaptives Luftfahrwerk, das sich automatisch an verschiedene Beladungszustände anpassen kann – ein klarer Vorteil in dynamisch wechselnden Einsatzumgebungen.
 
Die Projektarbeit umfasste umfangreiche Recherchen, technische Berechnungen, Simulationen sowie die Umsetzung des finalen Konzepts in einer 3D-Konstruktionssoftware. Die erfolgreiche Validierung des Konzepts zeigt eindrucksvoll, wie fundiertes technisches Know-how und kreative Problemlösung ineinandergreifen. Das Fraunhofer IML plant nun die praktische Umsetzung und Erprobung des Konzepts – ein großartiger Erfolg für die Projektgruppe.

Projekt 2: Sicherheit und Effizienz – Optimierung eines Abwassersystems bei Bayer Wuppertal
 
Ebenfalls mit einem praxisrelevanten Problem befasste sich das zweite Technikerprojekt, das in Kooperation mit dem Chemieunternehmen Bayer am Standort Wuppertal durchgeführt wurde. Im Fokus stand die Optimierung eines Abwassersystems im GMP-Kilolabor des Unternehmens.
 
Im Keller eines Laborgebäudes befinden sich acht Stahlbehälter zur Zwischenspeicherung von Lösemitteln und Produktabfällen. Zwei dieser Behälter sind mit Siphons und Liquiphant-Sensoren ausgestattet, die potenzielle Störungen detektieren und melden. Diese technische Lösung hat jedoch einen sicherheitskritischen Schwachpunkt: Bei Druckveränderungen innerhalb des Systems – etwa durch das Entleeren oder Befüllen der Behälter – kann Stickstoff über die Abgasleitung in die Siphons gedrückt werden. In bis zu 20 Fällen pro Monat standen die Siphons leer – mit potenziell gefährlichen Folgen.
 
Die Projektgruppe analysierte die Ursachen und zeigte Lösungen auf, um eine gefährliche Stickstofffreisetzung über Waschbecken zu vermeiden und gleichzeitig eine Durchmischung von Luft und Lösemitteldämpfen – und damit die Bildung explosionsfähiger Atmosphären – zu verhindern. Ihre Vorschläge für eine verbesserte Steuerung und Drucküberwachung leisten einen wichtigen Beitrag zur Arbeitssicherheit und Prozessoptimierung.

Einblicke in die Technik von morgen
 
Beide Projekte zeigen exemplarisch, wie unsere Technikerinnen und Techniker nicht nur technisches Wissen anwenden, sondern auch zukunftsorientierte Lösungen für reale Problemstellungen entwickeln – in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
 
Das Berufskolleg Hattingen ist stolz auf die engagierten Projektgruppen und gratuliert zu den erfolgreichen Präsentationen sowie den vielversprechenden Ergebnissen. Die Projekte unterstreichen einmal mehr die hohe Qualität der Ausbildung an unserer Fachschule für Technik – praxisnah, lösungsorientiert und am Puls der Zeit.

 


 

    


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