„Was wünschen sich Menschen am Ende des Lebens?“

Eine Exkursion der FO23 ins Hospiz, die diese Frage beantwortet.

Für viele junge Menschen ist das Thema Sterben weit entfernt – emotional, gedanklich und im Alltag. Doch die Abschlussklasse 12 der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales wagte sich bewusst an diese existenzielle Frage heran. Im Rahmen ihres Unterrichts in den Fächern Religion und Gesundheit besuchten die Schülerinnen und Schüler am 16. April 2024 das Lukas-Hospiz in Herne – einen Ort, an dem das Leben stiller wird, aber nicht weniger bedeutungsvoll.

Empfangen wurden sie von der Hospizleiterin Frau Schultz, die mit großer Offenheit und spürbarem Engagement über die Arbeit im Hospiz berichtete. Dabei wurde schnell deutlich: Im Mittelpunkt steht hier nicht der Tod, sondern das Leben – bis zuletzt. Gäste, wie die sterbenskranken Menschen im Hospiz respektvoll genannt werden, haben Wünsche. Und diese werden, wenn irgend möglich, erfüllt.

Ob ein letzter Stadionbesuch beim Lieblingsverein, ein Abend im Musical „Starlight Express“, eine duftende Currywurst oder einfach ein Glas Rotwein in fast häuslicher Atmosphäre – das Hospiz versucht, dem Sterben ein Stück Normalität, Würde und persönliche Erfüllung zu geben. „Manchmal sind es die kleinen Dinge, die am meisten zählen“, so Frau Schultz. Ermöglicht werden kann das durch die vielen Ehrenamtlichen, die täglich für die Wünsche der Gäste zur Verfügung stehen. Überdies besteht eine Kooperation mit dem Wünschewagen der AWO –, nach dem Motto „Letzte Wünsche wagen“.

Die Lernenden erfahren, wie wichtig Ehrlichkeit und Authentizität im Umgang mit existenziellen Fragen sind. Auf die verhaltene Frage eines Gastes „Muss ich Angst vorm Sterben haben?“ antwortet das Team mit Menschlichkeit und Empathie, ohne zu beschönigen.

Ein Rundgang durch die Räume des Hospizes – vorbei an dem großen Aquarium im Wohnzimmer, an persönlichen Zimmern und dem Raum der Stille – hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die Schülerinnen  und Schüler begegneten Gästen und Pflegekräften, lasen berührende Einträge im Gästebuch und spürten: Hier ist das Leben trotz aller Endlichkeit in besonderer Weise präsent.

Was sich Menschen am Ende des Lebens wünschen? Nähe, Würde, Ehrlichkeit, kleine Freuden und das Gefühl, nicht allein zu sein.

Bewegt von diesen Eindrücken sammelten die beiden Klassen Spenden in der Familie, bei Lehrkräften und im Sekretaritat  und konnten eine Spende im Wert von 333,33 Euro ans Hospiz überreichen.

Die Exkursion hat Spuren hinterlassen. Nicht nur als Lerneinheit, sondern als menschliche Erfahrung, die bleibt.


 

    


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